Stimmprobleme bei Erwachsenen

Ein weiteres Behandlungsfeld stellt das Stimmproblem dar. Es äußert sich unter anderem in einer heiseren, brüchigen, leisen Stimme, die nicht optimal belastbar ist. Betroffene Personen verspüren oft eine Anstrengung und Anspannung beim Sprechen, die auch schmerzhaft werden kann.
Stimmstörungen können einen funktionellen, einen organischen und/oder auch einen psychogenen Ursprung haben.
Funktionell bedeutet, dass die Stimme als unser Werkzeug nicht optimal „verwendet“ wird. Beispielsweise ist es bei betroffenen Personen oftmals der Fall, dass die Atmung als Grundlage für eine gute Stimme recht flach ist und nicht optimal genutzt wird. Im Gegensatz dazu kann es auch sein, dass zu viel Druck auf die Stimmlippen ausgeübt wird und somit eine sehr angespannte, druckvolle Stimmgebung entsteht. Auch können sie Stimmlippen als Muskel gestärkt und somit belastbarer werden. Ein grundlegender Baustein dieser Therapie ist jedoch auch die Haltung und die eigene Wahrnehmung des Körpers und der Stimme.
Diese Bestandteile sind auch in der Therapie organisch bedingter Stimmprobleme essenziell. Organische Grunderkrankungen können zum Beispiel ein gereizter Nerv nach einer Schilddrüsen-Operation sein oder auch eine Lähmung einer Stimmlippe sowie eine Tumorerkrankung im Kehlkopfbereich.
Zusätzlich zu der Haltung, der Atmung, der Stimmgebung und der Stimmwahrnehmung sind hier ausgleichende Maßnahmen ein sehr wichtiger Bestandteil, um beispielsweise die Funktion eine nicht mehr aktive Stimmlippe auszugleichen.
Besonders bei Nervenerkrankungen ist die Reizstromtherapie mit vocaStim, die wir in unseren Logopädiepraxen in München und am Tegernsee anbieten, sehr effektiv.
Psychogene Stimmprobleme sollten in Verbindung mit einer professionellen psychotherapeutischen Behandlung einhergehen, um nicht nur die Auswirkung, das Stimmproblem, sondern auch den Ursprung des Stimmproblems zu behandeln.

Ein weiteres logopädisches Behandlungsfeld im Erwachsenenalter, das nicht durch eine neurologische Erkrankung verursacht wird, ist das Stottern und Poltern. Zumeist entwickelt sich das Stottern bis zum frühen Teenager-Alter und gilt als therapierbar. Dies bedeutet jedoch, dass die Symptome gelindert und kompensiert, nicht jedoch „geheilt“ werden können. Beim Stottern entstehen Blockaden, Dehnungen oder Wiederholungen von Worten, die in den unterschiedlichen Schweregraden von leichten, kurzen Unterbrechungen bis hin zur ausbleibenden Möglichkeit weiterzusprechen reichen können. Ebenso individuell sind äußerliche und innerliche Begleiterscheinungen, wie hoher Stress und Verunsicherungen, aber auch Mitbewegungen im Gesicht oder mit dem Körper.
Das Poltern kennzeichnet sich durch ein sehr hohes Sprechtempo und eine undeutliche Aussprache, wodurch die Verständlichkeit vermindert ist.
Es bestehen viele unterschiedliche Theorien, die die Ursache des Stotterns und auch des Polterns begründen, jedoch konnte bis zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Theorie wissenschaftlich belegt werden.