Kleinkinder 0-6 Jahre

 

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Sprachprobleme bei Kindern
Sprechprobleme bei Kindern
Schluckstörungen bei Kindern
Stimmstörungen bei Kindern
Komplexe Störungen bei Kindern

Im Alter von 0 - 6 Jahren geschehen unzählige Entwicklungsprozesse bei Ihrem Kind. Die Entwicklung der Sprache und des Sprechens kann sehr gut anhand eines „Sprachbaumes“ erklärt werden und beginnt nicht mit den ersten Worten, sondern bereits weitaus früher. Wie exemplarisch im unten gezeigten Sprachbaum zu sehen ist, sind die Lebensumwelt, die Kultur und die Gesellschaft der Nährboden der Sprachentwicklung Ihres Kindes, in dem die Wurzeln der Sprache und des Sprechens fest verankert sind. In der Sprachentwicklung bezieht Ihr Kind stets alle Sinne ein, um die Umwelt und somit auch die Sprache auf- und wahrzunehmen. Hierzu gehören das Schreien und Lallen, das Sehen, das Hören, das Tasten, die Bewegung, die geistige Entwicklung und die sozialemotionale Entwicklung sowie die Hirnreifung. Ist einer dieser Entwicklungskomponenten bzw. Sinneswahrnehmungen gehemmt oder nicht vorhanden, ist die Sprachentwicklung erschwert. Dies bedeutet nicht, dass die Sprachentwicklung keinesfalls regelgerecht verlaufen kann. Jedoch wirken sich die einzelnen Aspekte auf die Sprachentwicklung aus, da die Lebensumwelt, die Kultur und die Gesellschaft, also der Nährboden der Sprachentwicklung, auf eine andere Weise wahrgenommen und entdeckt wird, was zu erschwerten Bedingungen für die Sprachentwicklung führen kann. Sie selbst können positive Einflüsse auf diese Entwicklungen nehmen und somit dazu beitragen, dass die Wurzeln durch das gießen mit Wasser stark und fest verankert sind und durch die Sonne wachsen können. Dies erreichen Sie, indem Sie Blickkontakt zu Ihrem Kind halten, es aussprechen lassen und ihm zuhören, die Sprache des Kindes anregen und nicht nachsprechen lassen. Außerdem zeigen Sie ihrem Kind Ihre Liebe und Akzeptanz, um sich frei entwickeln zu können. Somit kann sich die Sprechfreude entwickeln, die jedem Kind die Motivation gibt, weiter zu lernen.

Aus den „Wurzeln“ wächst der „Stamm“ des Baumes, das Sprachverständnis. Das heißt, Ihr Kind nimmt nicht nur Laute und Emotionen von Ihnen wahr, sondern versteht einzelne Worte und kann diese zu einer Person bzw. einer Sache zuordnen. Nur wenn ihr Kind versteht, was gesagt wird, können auch die Artikulation, der Wortschatz und die Grammatik als Äste des Baums vollständig wachsen. An dieser Stelle nehmen wir meist erst bewusst wahr, dass sich die Sprache des Kindes entwickelt, da es beginnt zu lallen und zu plappern und die Welt der selbst produzierten Geräusche entdeckt und erforscht.

Mit ca. 4 Monaten beginnen Kinder Laute zu produzieren und mit ca. 9 Monaten beginnen sie, Silben zu wiederholen, weil sie das Hören dieser selbst produzierten Laute sehr spannend finden (mamama, Papapa). Diese Wiederholungen von Silben werden dann mit ca. 1 Jahr zu Worten, die einem Gegenstand oder einer Person bewusst zugeordnet werden (Mama, Wauwau, etc.).

Im darauf folgenden halben Jahr beginnen Kinder „da“ als Zeigewort einzusetzen und kurze, einsilbige Worte, zu sprechen (Ball, Mann, etc.).

Neben der Artikulation, dem Sprechen von Lauten, entwickelt sich somit der Wortschatz des Kindes. Im Laufe der Zeit lernen Kinder auch zwei- und mehrsilbige Worte zu sprechen und mit ca. 2 Jahren sollten Kinder ca. 50 Worte sprechen können. Dies erreichen Kinder, indem sie in dieser Phase sehr viel Fragen (erstes Fragealter). Hier ist jedoch zu sagen, dass sich Kinder sehr unterschiedlich entwickeln. Wenn Ihr Kind mit 2 Jahren noch keine 50 Worte spricht, kann es im folgenden Jahr zu einer sogenannten Wortschatz-Explosion kommen. Das heißt, dass die 50 Worte langsamer erreicht werden und es jedoch danach zu einem extremen Wortschatzaufbau von ca. 10 neuen Worten täglich kommt. Auch diese Entwicklung ist nicht bedenklich und gehört zur Individualität jeden Kindes.

Zudem entwickelt sich die Grammatik - das Bilden von Sätzen. Mit dem Sprechen von mehreren Worten, kombinieren Kinder diese Worte auch zu ersten Sätzen (z.B. Mama tomm!), die sich im Laufe der Zeit bis zum 3. Lebensjahr zu Sätzen mit mehreren Worten entwickeln. Hier dürfen noch einige Fehler in der Grammatik geschehen. Ihr Kind übt noch!

Bis zum vierten Lebensjahr möchten Kinder ihr Wissen erweitern und festigen ihre Sprache. Auch hier besteht die Taktik des vielen Fragens (2. Fragealter) – „Warum ist das so? Warum machst du das? Wohin gehst du?“ Sie kennen dieses Alter sicherlich. So können sie die Grammatik von Fragen und Antworten üben, hören und übernehmen.

Parallel erlernt Ihr Kind ebenso das Sprechen von Lauten, wie /r/, die bis dato noch nicht korrekt gesprochen wurden. Es kann nun auch Farben zuordnen und singt viele Lieder mit.

Hier lernt ihr Kind so viel gleichzeitig, dass es teils zu Wiederholungen von Silben oder Worten kommen kann, weil „der Mund hier schneller ist, als der Kopf“. Ihr Kind versteht bereits Mehrfachaufträge und kann auch Präpositionen verstehen.

Bis zum fünften Lebensjahr ist meist der größte Teil der Wortschatzentwicklung abgeschlossen. Ihr Kind kann nun auch lange Sätze und Aufträge verstehen sowie selbst äußern. Die Artikel werden korrekt verwendet und fast alle Laute (bis auf /s/ und /sch/) können korrekt gebildet werden.

Die Lautentwicklung ist im Laufe des 5. Lebensjahres dann komplett abgeschlossen. In dieser Zeit lernt ihr Kind auch die Zahlen von 1-10 sowie alle Farben sicher anzuwenden. Es hat Spaß zu reimen und mit der Sprache zu spielen. Hier werden oft auch Quatschreime gebildet. Viele Kinder erforschen die Sprache auch, indem sie einzelne Buchstaben hören und benennt – „A wie Apfel“. Die ersten Gespräche können geführt werden und ihr Kind hat Freude am Rollenspielen.

Meist ist Ihr Kind erst im Laufe des sechsten Lebensjahres in der Grammatik vollkommen sicher. Verben werden richtig gebildet und angepasst und auch verschiedene Zeitformen können verwendet werden (ich esse, er isst, er hat gegessen). Die Lautbildung ist nun komplett abgeschlossen und ihr Kind verwendet nun ca. 5000 Worte selbst und kann ca. 20000 Worte verstehen.

Sie merken, die kindliche Sprachentwicklung ist ein extrem komplexer Vorgang, in dem Ihr Kind sehr viele Dinge gleichzeitig lernt. Zu erwähnen ist auch, dass die Sprache natürlich auch nicht die einzige neue Erfahrung ist, die Ihr Kind sammelt. Es entwickelt sich zudem die Motorik, die Hirnleistung, die Hörwahrnehmung und vieles mehr.

Dies stellt natürlich eine besondere Leistung jeden Kindes dar, bei der es auch dazu kommen kann, dass ein Bestandteil mehr Unterstützung benötigt.

In der Sprachentwicklung kann es dazu kommen, dass Sprechstörungen (z.B. nicht korrektes Sprechen von Lauten, Stottern etc.) oder Sprachstörungen (geringer Wortschatz, Sprachverständnisschwierigkeiten, Probleme in der Grammatik, etc.) auftreten, die durch unsere Logopädiepraxen München, die Praxis für Logopädie Giesing und Praxis für Logopädie Schwabing, sowie die Praxis für Logopädie am Tegernsee unterstützt werden können. Da die Sprachentwicklung aufeinander aufbaut, kann es hier häufig dazu kommen, dass mehrere Gebiete Unterstützung benötigen.

Hierzu zählen ebenso die Schluckstörungen (zu geringe Muskelkraft im Mundbereich und dadurch gestörter Schluckvorgang, Zungenvorstoß gegen/zwischen die Zähne, etc.) und Stimmstörungen (z.B. sehr leise, heisere oder kratzige Stimme) die ebenso im Kindesalter therapiert werden können.

Auch bei kleinen Kindern kann es dazu kommen, dass komplexere Störungen auftreten, da beispielsweise durch eine bestimmte Grunderkrankung die organischen oder psychischen Voraussetzungen für die reibungslose Sprachentwicklung fehlen. Auch in diesem Falle stehen wir Ihnen sehr gerne mit unseren erfahrenen Kolleginnen unserer Praxisteams in der Praxis für Logopädie München Giesing, Praxis für Logopädie München Schwabing oder Praxis für Logopädie Gmund am Tegernsee mit Rat und Tat zur Seite. Ob bzw. welche dieser Schwierigkeiten bei Ihrem Kind vorliegen, kann Ihr Kinderarzt sehr gut einschätzen. Eine weiterführende Diagnostik können wir auf Empfehlung des Kinderarztes sehr gerne in unseren Logopädiepraxen in der Logopädie Giesing, Logopädie Schwabing oder Logopädie Gmund am Tegernsee vor Ort durchführen.

Auch sind wir mobil tätig, falls der Weg in die Praxis für Ihr Kind nicht zu meistern sein sollte. Wir fahren für Sie logopädische  Hausbesuche in München, um München, logopädische Hausbesuche am Tegernsee und über die Standorte hinaus. 

 

Fillbrandt, A. (01.01.2012) Logopädisches Weblexikon. (2016-02-04) online im Internet:http://logopaediewiki.de/wiki/Sprachbaum

Text: R.Müser - Logopädie München Schwabing